Welche besonderen Eigenschaften hat ein Topfmagnet?
Topfmagnete können aus Neodym oder Ferrit bestehen. Anders als herkömmliche Magnete haben Topfmagnete einen Metalltopf, der die Haftkraft der Magnete verstärkt.
Was sind Topfmagnete?
Topfmagnete sind wahrscheinlich nicht die ersten Magnete, die einem einfallen. Vielleicht hat man sie aber schon einmal gesehen und wunderte sich über die Form. Wir klären zunächst, was diese Topfmagnete eigentlich sind, welche Vorteile sie haben und wie sie in der Praxis eingesetzt werden können.
Wie schon erwähnt, können Topfmagnete wie andere Magnete auch aus den Magnet-Materialen Neodym oder Ferrit hergestellt werden. Das Besondere an einem Topfmagneten ist also nicht das Material sondern vielmehr seine Form. Auf einem Topfmagneten ist nämlich ein Metalltopf angebracht, der die Haftkraft dieses Magneten dadurch erhöht.
Auswelchem Material besteht der Magnetkern eines Topfmagneten?
Die Haftkraft eines Magneten hängt in erster Linie natürlich vom Werkstoff und Material des jeweiligen Magnetkerns ab. Eine recht günstige wenn auch die schwächste Variante ist ein Ferrit-Topfmagnet. Er hat die Vorteile, dass er vergleichsweise preiswert sowie robust ist und sich auch im Außenbereich gut anwenden lässt.
Als leistungsfähigere Hochenergiemagnete gelten allerdings andere: Neodym-Topfmagnete und Samarium-Topfmagnete haben eine sehr hohe Magnetkraft. Diese Magnet-Arten kommen überall dort zum Einsatz, wo man für ein Projekt bei geringen Abmessungen und wenig Platz eine sehr hohe Haftkraft benötigt. Bei den beiden erwähnten Varianten von Magneten handelt es sich jeweils um Legierungen mit selten vorkommenden Erden. Ein Samarium-Cobalt-Magnet ist zum Beispiel sowohl bei sehr hohen als auch bei sehr niedrigen Temperaturen einsatzbar und deutlich korrosionsbeständiger als ein Neodym-Magnet. Er ist aber natürlich aufgrund der Seltenheit seiner Rohstoffe auch teurer als andere Magnete.
Eine weitere Variante ist der NdFeB-Magnet. Ein solcher Magnet besteht aus einer Legierung aus Neodym, Eisen sowie Bor und ist derzeit die Basis für die stärkste Haftkraft von Dauermagneten. Diese Magnetart ist weniger spröde. Der Umgang mit solchen Hochenergiemagneten erfordert allerding die Einhaltung bestimmter Sicherheitsvorkehrungen.
Der Magnetkern eines Topfmagneten befindet sich in einem Topf aus Stahl oder Edelstahl. Stahl bewirkt hierbei eine höhere Haftkraft als Edelstahl. Edelstahl ist allerdings vorteilhaft, da das Material rostfrei ist und somit auch im Außenbereich eingesetzt werden kann. Als Zubehör für Topfmagnete kann man Scheiben und Kappen aus Gummi beziehen. Diese Schutzkappen verhindern Kratzer auf den empfindlichen Oberflächen.
Was ist die Besonderheit von Topfmagneten?
Das Besondere an Topfmagneten ist also dieser Metalltopf, der auf dem Magneten aufgebracht ist. Jetzt fragt man sich vermutlich, wieso es durch diesen Metalltop zu einer Erhöhung der Magnetkraft kommt. Die Erklärung ist ganz einfach:
Durch den aufgesetzten Metalltopf bleibt die Haftfläche des Magnetkerns frei. Die Magnetkraft des Topfmagneten wirkt also nur auf der anderen Seite des Magneten. Es kommt durch diesen Metalltopf zu einer Veränderung des Magnetflusses und dadurch zu einer Verstärkung der Magnetkraft. Bereits kleine Magnete haften durch diesen Trick schon sehr stark.
Warum spricht man auch von Flachgreifern?
Da Topfmagnete werden vielfach für Industrieanwendungen zum Transportieren von Stahl- und Eisenteilen als Greifmagnete genutzt. Aus diesem Grund spricht man bei Topfmagneten auch von sogenannten Flachgreifern. Durch die erhöhte Magnetkraft eignen sich Topfmagnete beziehungsweise Flachgreifer auch sehr gut als starke und schnell wieder lösbare Befestigungen ohne Bohrungen.
Aufgrund der Einsatzmöglichkeiten spricht man ebenfalls von Montagemagneten, Befestigungsmagneten oder auch Greifmagneten. Hier ist der Magnetkern immer in einem runden Stahlkopf integriert und durch den so entstehenden magnetischen Kurzschluss werden sowohl der magnetische Fluss als auch dementsprechend die magnetische Haftkraft des Magneten verstärkt.
Wofür werden Topfmagnete eingesetzt?
Topfmagnete werden sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich vielseitig eingesetzt. Die bereits beschriebenen Vorteile der starken Magnetkraft und leichten Lösbarkeit machen Topfmagnete zu idealen Partnern in vielen Bereichen. Insbesondere der Messe- und Ladenbau profitiert von den Eigenschaften der Topfmagnete als schnelle und problemlose Befestigung. Aber auch als Montagemagnete in Privathaushalten oder für Hobbyanwendungen eignet sich diese Magnetart hervorragend. Diese Magnete sind sehr leicht und zudem sicher zu befestigen. Sie eigenen sich zum Heben sowie Greifen und bilden auch eine sehr gute und wieder lösbare Verbindung im Metall- und Anlagenbau. Topfmagnete eigene sich besonders gut für die Befestigung von Gegenständen an metallischen Oberflächen.
Verschiedene Befestigungsmöglichkeiten von Topfmagneten
Topfmagnete sind wie anfangs erwähnt, mit zwei verschiedenen Magnetkernen (Neodym oder Ferrit) erhältlich. Es gibt verschiedene Topfmagnete für unterschiedliche Montagevarianten: Gewindebuchsen, Senk- oder Zylinderbohrung oder Außengewinde.
Eine Möglichkeit der Montage ist zum Beispiel das Anschrauben. Bei dieser Variante befindet sich in der Mitte eine durchgängige Zylinderbohrung mit einem Innengewinde. Man kann auch Varianten finden, die über eine zusätzliche Senkung verfügen. Ist diese vorhanden, steht bei der Verwendung einer passenden Senkkopfschraube auch nichts über.
Topfmagnete, die mit einer nicht durchgehenden Gewindebuchse auf der Hinterseite des Magneten ausgestattet sind, schraubt man auf einen Stift mit einem Außengewinde. Es gibt zusätzlich auch die Befestigungsvariante eines Magneten mit Gewindezapfen zum Einschrauben in eine Buchse.
Es gibt auch Ausführungen, die auf der nicht haftenden Seite des Magneten einen Haken oder eine Öse besitzen und sich auf diese Art sehr einfach und flexibel auf metallischen Untergründen angebracht werden kann.
Ist keine der hier vorgestellten Befestigungsvarianten gegeben, kann man Magnete auch in passende Öffnungen kleben. Dabei sollte man einige Hinweise zum Kleben von Magneten beachten. Dazu gehört zum Beispiel, dass man keinen Heißkleber verwendet werden sollte, da die Haftkraft von Magneten nicht hitzebeständig ist.
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